Mittwoch, 1. Juni 2011

Die Universität als Erziehungsanstalt


„Damit steht einer Erweiterung der deutschen Regelung auf den außerschulischen Bereich, insbesondere auf die universitäre Erziehung und auf Telelernen nichts im Wege.“[1]
Da hat man wieder einmal zu flott aus dem Amerikanischen übersetzt. Eine Universität, anders als eine university, hat ihr Wesen darin, daß Erziehung nicht stattfindet. Vielmehr wird in jener, anders als in dieser, vorausgesetzt, daß sie schon stattgefunden hat. Education kann man mit Erziehung übersetzen, wenn es um amerikanische Universitäten, nicht aber, wenn es um deutsche geht, auch wenn es „universitäre Erziehung“ hier ebenfalls schon gegeben hat: vor Humboldt, in der Zeit des Nationalsozialismus und in der DDR. Aber ein deutscher Student wird sich, hoffentlich, bedanken, wenn ein Professor sich als sein Erzieher aufspielen will. Zumindest noch; lange wird es wohl nicht mehr dauern, bis die Barriere zusammenbricht. Es soll auch in Deutschland schon ab und zu vorkommen, daß Studenten zur Abschlußfeier Roben anziehen, alberne schwarze Hütchen aufsetzten und Mami und Papi (wenn die jetzigen Erstsemester so weit sind: Mom und Dad) mitbringen.

1 Kommentar:

Carla Bach hat gesagt…

Education als Erziehung, das scheint mir Unsinn und sehr, sehr veraltet.