Mittwoch, 27. Februar 2013

Opernball


„Sie“ – die Spieler von Hertha sind gemeint – „attackierten den Gegner sehr früh, übten so großen Druck auf den Ball führenden Spieler aus und zwangen diesen zu Fehlern.“[1] Das berichtete uns gestern derTagesspiegel.
So überaus erfreulich es ist, daß sie Druck ausübten – was bitteschön ist ein Ball führender Spieler? Er führt Ball, er hat Ball geführt, er wird Ball führen. Vermutlich ist Ball eine Person. In Wien leben sicher einige Damen dieses Namens, und es gibt dort, wie man aus zahllosen Operetten weiß, besonders viele Spielertypen. Da kann so ein Spieler schon mal ein Fräulein Ball zum Ball, den berühmten Opernball, und auf dem Ball zum und beim Tanz führen.




[1] http://www.tagesspiegel.de/sport/hertha-bsc/1-0-sieg-ueber-kaiserslautern-hertha-jetzt-tabellenfuehrer-in-der-zweiten-liga/7839498.html

Dienstag, 19. Februar 2013

Qualitätsjournalismus


Der bekannte Theologe und DDR-Opositionelle Richard Schröder hat heute in einem taz-Artikel auf der Meinungsseite die Auffassung vertreten, es gebe keine Belege, daß Gregor Gisy wissentlich und willentlich Stasimitarbeiter war, und man solle sich vor Vorverurteilungen hüten. Die taz hat Schröder auf Seite 1, wo auf den Artikel hingewiesen wird, ein wenig verbessert: Bisher gebe es keine Belege“. Der Leser weiß also jetzt: Die finden wir schon noch.



Montag, 18. Februar 2013

Volk von Radfahrern


Robbie Kruse wird in Deutschland Robbie Kruus gesprochen, weil er zwar deutscher Abstammung, aber Australier ist. Aaron Hunt wird Aaron Hant gesprochen, weil er zwar Deutscher, aber zur Hälfte englischer Abstammung ist. Jakub Błaszczykowski, der nicht nur polnischer Abstammung, sondern auch Pole ist, wird nicht Jakub Błaszczykowski, sondern Jakub Blaszczykowski, mit l statt mit ł, gesprochen.

Samstag, 9. Februar 2013

Präsidentenschnappen


„Südafrikas Polizei hat eine Gruppe von 19 Exilanten geschnappt, die angeblich Kongos Präsident Joseph Kabila stürzen wollte“, steht heute als Unterüberschrift in der taz. Kongos Präsident wollte also eine Gruppe stürzen. Seltsam, sonst ist es immer anders herum: Gruppen wollen Präsidenten stürzen. Man fragt sich auch, wieso Südafrikas Polizei die Gruppe „geschnappt“ hat und nicht den Präsidenten; der war es doch, der etwas anstellen wollte.