Samstag, 9. Februar 2013

Präsidentenschnappen


„Südafrikas Polizei hat eine Gruppe von 19 Exilanten geschnappt, die angeblich Kongos Präsident Joseph Kabila stürzen wollte“, steht heute als Unterüberschrift in der taz. Kongos Präsident wollte also eine Gruppe stürzen. Seltsam, sonst ist es immer anders herum: Gruppen wollen Präsidenten stürzen. Man fragt sich auch, wieso Südafrikas Polizei die Gruppe „geschnappt“ hat und nicht den Präsidenten; der war es doch, der etwas anstellen wollte.


3 Kommentare:

Stefan Reimann hat gesagt…

So ist es zu verstehen :) Haette ein solcher Umsturzversuch einem hypothetischen Koenig gegolten, dann muesste man wohl den Nebensatz anders formulieren, um eindeutig den beabsichtigten Sinn zu erhalten.

Stefan Reimann hat gesagt…

So ist es zu verstehen :) Haette ein solcher Umsturzversuch einem hypothetischen Koenig gegolten, dann muesste man wohl die Aussage des Nebensatzes neu formulieren, um den beabsichtigten Sinn zu erhalten.

Michael Allers hat gesagt…

Der Nebensatz kann sich auf 'Gruppe' oder auf 'Exilanten' beziehen. Anhand der 3. Person Singular des Verbs ergibt sich klar, dass er sich auf 'Gruppe' bezieht.

Ob 'Gruppe' Subjekt oder Objekt ist, bleibt aufgrund der Unzulänglichkeit der deutschen Sprache mit ihrer nahezu beliebigen Satzstellung grammatisch unklar. Im Englischen wäre es klar! Semantisch ist die Sache dennoch eindeutig genug. Sie schreiben ja selbst: "Gruppen wollen Präsidenten stürzen".