„In der Debatte um intelligente Stromzähler, die
sogenannten Smart Meter ...“ steht heute in der taz.
Hier finden Sie in loser, wenn's gut geht rascher Folge Kommentare zu Vorboten der allgemeinen zerebralen Zerbröselung und des ihr auf dem Fuße folgenden Weltuntergangs sowie zum Thema „Deutschland schafft sich ab“.
Montag, 30. Dezember 2013
Sogenannte Intelligenz
Mittwoch, 25. Dezember 2013
Luft
Der Zeitgeist
zeigt Ermüdungserscheinungen. Anfang Dezember fand im Berliner
Musikinstrumentenmuseum eine Vortragsveranstaltung „Zweihundert Jahre Ventile
an Blechblasinstrumenten“ statt. Noch vor wenigen Monaten hätte man es dabei nicht
belassen, es hätte mindestens eine Lange Nacht der Ventile an
Blechblasinstrumenten sein müssen.
Mittwoch, 18. Dezember 2013
US-Regierung verwirklicht Gottes Talente
„’Gott’ kommt wieder im
Parteiprogramm der US-Demokraten vor“, jubelt Die Kirche.[1]
„Die Regierung müsse Menschen helfen, ihre ‚Gott gegebenen Talente zu verwirklichen’,
heißt es darin.“
Mein Glaube an Die Kirche war tief, ja zutiefst
erschüttert. Im Englischen ist ein Satz, der sich so ins Deutsche übersetzen
läßt, einfach nicht möglich, dachte ich. In keiner Sprache der Welt ist er
möglich. Doch dann merkte ich, daß ich nur falsch gelesen hatte. Sprachlich ist
alles in Ordnung. Um so gewaltiger schienen mir die politischen und
theologischen Probleme, die sich da auftürmen: Die Menschen haben ihre Talente
Gott gegeben, steht da. Sie haben sie also nicht mehr, sondern Gott hat sie
jetzt. Dennoch soll nicht etwa Gott sie verwirklichen, sondern sie, die
Menschen, sollen das tun. Wie sollen sie das bloß machen? Es ist doch ganz
unmöglich, ein Talent zu verwirklichen, das man gar nicht hat, denkt der naive
Europäer. Doch gottseidank gibt es ja die Regierung, die ihnen hilft, und daß
die amerikanische Regierung auch das ganz Unmögliche möglich macht, glaubt man gerne.
Sonntag, 15. Dezember 2013
Lernwillige Bildungsbürger
„Der Sparkurs der britischen Regierung ist beachtlich. Doch die
Tories haben dazu gelernt und müssen deshalb auch keinen Volksaufstand
befürchten.“ Das teilt uns die Zeit mit.[1]
Die Tories haben
also dazu gelernt. Was das wohl
bedeuten soll? Sie haben Intrigen angezettelt und Wahlkämpfe geführt und kleine
Geschenke angenommen und was man als Politiker halt so tut, und dazu – also außerdem
– haben sie gelernt? Vielleicht nach Feierabend? Hört sich irgendwie schief an.
Aber was bedeutet es dann? Dazugelernt
wird es wohl nicht heißen sollen, so etwas unterläuft einem Zeit-Journalisten
nicht, der schreibt für Bildungsbürger und ist sicher selber einer.
Sonntag, 1. Dezember 2013
Hin gestellte Natur
„Die Orthodoxie hat immer
Mensch und Natur als eine Einheit gesehen, während wir in Europa Mensch und
Natur gegenüber gestellt haben.“ So Jürgen Moltmann in einem Interview.[1]
Nein, das ist einem
80jährigen Theologieprofessor ganz gewiß nicht zuzutrauen, das Deppenleerzeichen haben die
Journalisten zu verantworten, die das Interview führten. Mensch und Natur
sollen wir gegenüber gestellt haben? Beim Menschen kann man sich das schon vorstellen,
daß man ihn gegenüber gestellt hat und nicht etwa gelegt oder, falls „gestellt“ so wie in „den Dieb gestellt“ gemeint ist, entwischen ließ. Aber wie stellt man
die Natur? Und gegenüber von was? Gegenüber von Europa? Bzw. wir in Europa
gegenüber von uns? Also vielleicht in Nordamerika oder Afrika?
[1] 8.4.2011 (http://www.evangelisch.de/themen/religion/moltmann-nur-dumme-menschen-lernen-aus-katastrophen38375)
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