Mittwoch, 18. Dezember 2013

US-Regierung verwirklicht Gottes Talente


„’Gott’ kommt wieder im Parteiprogramm der US-Demokraten vor“, jubelt Die Kirche.[1] „Die Regierung müsse Menschen helfen, ihre ‚Gott gegebenen Talente zu verwirklichen’, heißt es darin.“
Mein Glaube an Die Kirche war tief, ja zutiefst erschüttert. Im Englischen ist ein Satz, der sich so ins Deutsche übersetzen läßt, einfach nicht möglich, dachte ich. In keiner Sprache der Welt ist er möglich. Doch dann merkte ich, daß ich nur falsch gelesen hatte. Sprachlich ist alles in Ordnung. Um so gewaltiger schienen mir die politischen und theologischen Probleme, die sich da auftürmen: Die Menschen haben ihre Talente Gott gegeben, steht da. Sie haben sie also nicht mehr, sondern Gott hat sie jetzt. Dennoch soll nicht etwa Gott sie verwirklichen, sondern sie, die Menschen, sollen das tun. Wie sollen sie das bloß machen? Es ist doch ganz unmöglich, ein Talent zu verwirklichen, das man gar nicht hat, denkt der naive Europäer. Doch gottseidank gibt es ja die Regierung, die ihnen hilft, und daß die amerikanische Regierung auch das ganz Unmögliche möglich macht, glaubt man gerne.


[1] 16.9.2012. 

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