Samstag, 16. April 2011

Gender Mainstreaming

„Gender Mainstreaming, Diversity Management und Work Life Balance sind Konzepte, die aus dem englischsprachigen, bzw. internationalen Gebrauch bei uns übernommen wurden. Damit haben sich die Begriffe, wie es für viele Bereiche des Marketing und Managements üblich ist, auch bei uns eingebürgert. Um entsprechende deutsche Übersetzungen zu bieten ist meist eine viel umständlichere Formulierung nötig (z.B. ‚Geschlechtergerechtigkeit in alle Entscheidungen einfließen lassen’ statt ‚Gender Mainstreaming’) als dies die etablierten englischen Begriffe ermöglichen.“ Das findet man auf einer Internetseite der über die Grenzen Bayerns hinaus bekannten Eliteuniversität TU München.[1]
Das, wollen sie uns einreden, sei der Grund dafür, daß man es unterläßt, deutsche oder sogar „entsprechende“ deutsche Übersetzungen zu „bieten“. Natürlich ist der Grund ein ganz anderer. Sie schämen sich halt, Provinzler zu sein und wollen wenigstens weltmännisch (das Gender Mainstreaming läßt mich’s nur mit pochendem Gewissen hinschreiben) wirken,[2] wenn sie es schon nicht sein können. Der Beweis? Wäre es so, wie sie behaupten, dann würden sie ja eifrig nach Sprachen suchen, mittels derer die lästige Umständlichkeit noch weit wirksamer bekämpft werden könnte als mit der englischen. Unter den sinotibetischen wird es sicher eine geben, in der man statt Gender Mainstreaming vielleicht Hu wu oder nur Hu oder etwas ähnlich Platzsparendes schreiben kann.



[1] Frequently Asked Questions (FAQ) 1. Allgemeine Fragen“ einer Seite namens „Gender Studies in Ingenieurwissenschaften“ der TU München (http://www.gender.edu.tum.de/faq.html).

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