Montag, 25. April 2011

Der Papst und der Virus


„Wichtig ist ihr“ – einer südafrikanischen Katholikin, die an Aids erkrankt ist – „dabei, dass die Opfer den Virus akzeptieren und die Krankheit nicht deren Leben bestimmt.“[1] Das schreibt Radio Vaticana, „die Stimme des Papstes und der Weltkirche“.
Da wird sich die Stimme des Papstes und der Weltkirche aber freuen, daß ihre Opfer – also bittschön nicht alle Aidskranken, sondern nur die, die den Virus deshalb haben, weil sie, ihr Partner oder ihre Eltern sich von dieser Stimme haben überreden lassen, ein paar Hunderttausend oder Millionen werden das schon sein – den Virus akzeptieren. Wenn man etwas akzeptiert, dann muß man damit zwar nicht einverstanden sein, aber man unternimmt nichts dagegen. In diesem Falle ist am wichtigsten, daß man mit dem Virus auch die Stimme akzeptiert, die dafür verantwortlich ist, daß man ihn hat. Da wird die Stimme, sich vielleicht des Herrn Mixa als Sprachrohr bedienend, sicher mal wieder sagen: Die hätten ja sexuell enthaltsam oder wenigstens in strenger Monogamie leben können, dann wäre ihnen das Malheurchen nicht passiert. Schuld sind die 68er und ihre sexuelle Revolution. Ich glaube aber nicht, daß die Wirkung von Oswalt Kolle bis ins südliche Afrika gereicht hat.

Aber die Zeichen mehren sich. Bald wird Schluß sein mit der Heuchelei. Da wird das Lachen werden teur / Wann alles soll vergehn im Feur / Wie Petrus davon zeuget. (Barholomäus Ringwaldt, 1582)

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