Mittwoch, 14. Dezember 2011

Gebetsbetrieb 2

„Jeder kann sich für die Online-Andacht seine Umgebung selbst gestalten. Einige stellen eine Kerze neben den PC, bei anderen läuft Musik im Hintergrund. Egal wo sie sitzen, im Chat sind sie beisammen und bilden eine Gemeinschaft auf Zeit. Für die Chat-Andachten hat sich eine eigene Liturgie herausgebildet. Die Andacht beginnt mit einem kurzen liturgischen Gruß, dann folgt in der Regel ein Psalmgebet, das im Wechsel getippt wird.“[1]
Mit Sprache hat es nichts zu tun, daß ich das kommentiere, aber doch mit einem tiefsitzenden Konservativismus, von dem manche meinen, daß sich daraus all meine Kommentare in diesem Blog speisen: Bevor ich im Wechsel die Noten des Kyrie eintippe, möchte ich doch lieber zu den ganz alten Formen der Kommunikation mit dem Jenseits zurückkehren: Der Opferpriester wetzt das Messer, Rauch steigt auf, die Gemeinde tanzt und kreischt drei Tage ohne Pause und dann sind die Götter wieder versöhnt und schicken endlich Urlaubswetter.

2 Kommentare:

Stephanus hat gesagt…

Wahrlich, wahrlich eine blutige Gebetsmaschine.
Was oder wer aber wird dort geschlachtet?

Ludwig Trepl hat gesagt…

Tja, da zucke ich in meiner Eigenschaft als Gutmensch natürlich zurück. Traditionell sind's Jungfrauen oder Lämmer, das geht natürlich nicht, heutzutage. Haben die Tierschützer nicht Methoden entwickelt, wie man Tierversuche ohne Tiere durchführen kann? Die müßten doch hier weiterhelfen.