Donnerstag, 8. Dezember 2011

Regulierung zur Sicherheit des Söldnerwesens

„Sicherheit. Die Union schweigt, doch die Liberalen erinnern sich an ihre Forderung zur Regulierung“. Das war vor einiger Zeit eine Unter-Überschrift in der taz[1].
Reguliert soll das „Söldnerwesen“ werden. Eine deutsche Firma, die zum „Sicherheitsgewerbe“ gehört, will mit einem der Bandenführer im Bürgerkrieg von Somalia Geschäfte machen, indem sie ihm gegen Bezahlung Söldner schickt.
Die Liberalen haben sicher nicht eine Forderung zur Regulierung erhoben. Forderung zur Regulierung könnte z. B. heißen, zu verlangen, die bestehende Regulierung oder die Regulierung überhaupt abzuschaffen. Das würde zwar zu den Liberalen passen, aber in diesem Fall vermutet man gewiß zu Recht, daß sie die Forderung der Regulierung erhoben haben, daß sie also gefordert haben, in das „Söldnerwesen“ regulierend einzugreifen dergestalt, daß solche Banden nur manches, aber nicht alles machen dürfen, was sie möchten. Auch das würde zu den Liberalen passen. Jeder Mensch, der nicht deren oder einer ähnlichen Ideologie anhängt, würde ja nicht die Regulierung des „Söldnerwesens“ fordern, so wie er auch nicht fordern würde, das Morden anderer Art zu regulieren, sondern es zu verbieten.
Daß die PraktikantInnen, die bei der taz die Unter-Überschriften formulieren dürfen, Söldnerwesen und nicht Söldnerunwesen schreiben, zeigt, daß junge Leute, die von sich aus so denken, wie es die taz-Leser erwarten, heute nicht mehr so leicht zu haben sind. Falls es sie doch geben sollte, machen sie ihr Praktikum nicht bei der taz. Bemerkenswert ist aber vor allem, daß der Bericht unter der Überschrift „Sicherheit“ steht. Da ist keineswegs die Sicherheit der Einwohner von Somalia vor den Söldnern gemeint, sondern die Art von Sicherheit, die die Söldner schaffen, also bezahlte Banden, die von einer zum deutschen Sicherheitsgewerbe gezählten Firma geschickt werden, um die Sicherheit der Auftraggeber zu erhöhen. Die Gründer der taz haben das alles noch ein wenig anders gesehen.




[1] 28. Mai 2010, S. 7.

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