Freitag, 1. Juli 2011

Süße Leidenschaft

„Ein Hobby (Plural: Hobbys[1]) oder Steckenpferd ist eine Lieblingsbeschäftigung. Ein Hobby ist somit im Gegensatz zu Arbeit eine Tätigkeit, der man sich nicht aus Notwendigkeit, sondern freiwillig und aus Interesse, Faszination oder sogar Leidenschaft unterzieht. Die Tätigkeit bringt Vergnügen, Spaß oder Lustgewinn mit sich.“[1]
So völlig zufrieden bin ich mit dieser Wikipedia-Definition nicht. Was ist, wenn die Tätigkeit nicht Lustgewinn, sondern bloß Lust mit sich bringt? Ist sie dann kein Hobby? Und wenn ich mich der Tätigkeit, in der meine Arbeit besteht, aus Interesse unterziehe oder weil sie mich fasziniert? Ist sie dann gar keine Arbeit? Haben wir vielleicht Abermillionen von Parasiten unter uns, die nur so tun, als ob sie arbeiteten, während sie in Wirklichkeit ihr Steckenpferd reiten? Und was folgt daraus, daß eine Tätigkeit, der man sich aus Leidenschaft unterzieht, ein Hobby ist? In blick.ch stand neulich, daß der „Mister Schweiz“ André Reithebuch in „Sarah Erni (24)“ „leidenschaftlich verliebt“ ist.[2] Ist sie sein Hobby? Muß er ihr, während er ihr zärtlich am Ohr knabbert, in dasselbe hauchen: „Oh du mein süßes Steckenpferd!“? Oder ist nicht die Leidenschaft als solche, sondern sind die verschiedenen Tätigkeiten, in denen sich die Leidenschaft äußert, das Hobby? Oder ist der Begriff Hobby in diesem Falle gar ganz unangebracht? Man sieht: Wikipedia täte gut daran, an der Definition noch etwas zu feilen.

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