„Ein Ansatz, am Kundennutzen zu arbeiten, heisst ‚Partnering.’ Dabei wird dem Kunden überlegene Leistung geboten. Andererseits wird vom Kunden entsprechende Loyalität gefordert. Diese Konstellation schafft Verpflichtung und langfristige Beziehung.“[1]
Überlegene Leistung lasse ich mir als Kunde immer gern anbieten, allerdings würde ich gern wissen, wem oder was sie überlegen ist. Daß man von mir deshalb Loyalität fordert, sogar entsprechende, gefällt mir hingegen gar nicht. Angenommen, die bieten mir erst irgendwelchen Murks an und darauf eine diesem überlegene Leistung, dann sehe ich nicht ein, weshalb mich das zur Loyalität gegen diese Firma verpflichten soll. Außerdem ist mir unverständlich, wie diese der Meinung sein kann, daß sie damit am Kundennutzen, also an meinem, arbeitet. Der Verdacht läßt mich nicht los, daß da eher am Nutzen dessen, der mir etwas verkaufen will, gearbeitet wird.
Aber wie auch immer: Wenn das alles auf den unüberbietbar grunzdummen Namen „Partnering“ hört, verzichte ich gern auf die überlegene Leistung und meine Loyalität kriegen sie schon gleich gar nicht. Diese Konstellation hebt jede Verpflichtung auf und macht die Beziehung denkbar kurzfristig.
Neuerdings ist aber noch eine andere Bedeutung von „Partnering“ in Umlauf gekommen: „Das sogenannte Partnering setzt darauf, dass man ins Feld hinaus geht, den Gegner militärisch besiegt.“[2] Der Zusammenhang mit der gleichnamigen Praxis in der Geschäftswelt hat sich mir bisher nicht erschlossen. Daß der Kunde am Ende auch auf dem Feld der Ehre militärisch besiegt wird, wird’s hoffentlich nicht sein.
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