Montag, 14. November 2011

Weltgesundheit


„Die Gesundheit der Welt hängt von gesunden Ökosystemen ab.“[1]
Wie mag sich ein Ökosystem fühlen, wenn es krank ist? Schwindlig? Flau im Magen? Und vor allem: Wenn im gesunden Ökosystem der Fuchs den Hasen frißt – wird letzterem da nicht ein bißchen unwohl sein? Und wäre Unwohlsein nicht ein Zeichen mangelnder Gesundheit?
Ach so, schlecht fühlt sich nur der Hase, nicht das Ökosystem. Nun gibt es aber viel mehr Tiere, die von Tieren gefressen werden, als Tiere, die Tiere fressen. Ein fressendes Tier wird ja, wenn es nur ein einziges frißt, zwar manchmal satt, aber das hält in der Regel nicht lange an, und darum muß noch eins und noch eins ran usw. Es spricht also einiges dafür, daß das Wohlgefühl in einem Ökosystem nur das Befinden einer Minorität ist. Kann man dann trotzdem, denn Wohlfühlen müßte schon sein, vom Ökosystem sagen, es sei gesund? Und gar von der Welt? Das klärt sich, wenn man bedenkt, aus welcher Weltanschauung Sätze wie der zitierte fließen. Die Wirtschaft ist ja auch gerade dann gesund, wenn es vielen schlecht, wenigen aber eben darum ganz besonders gut geht.

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