Man ist ja heutzutage überzeugter Republikaner und Demokrat. Manche hätten vielleicht lieber eine Diktatur, wenigstens dann, wenn sie sich gerade über etwas sehr ärgern. Aber Monarchisten gibt es, von Leserinnen der Lockenwicklerpresse und anderen Guttenberg-Anbetern – also etwa zwei Dritteln der Bevölkerung – abgesehen, nicht mehr. Dachte ich, doch ich war im Irrtum. Ich selbst bin einer. Ich sah ein Plakat der „Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg“, das für eine Ausstellung anläßlich des zweihundertsten Todestages der Königin Luise warb. Nur schwer konnte ich den Wunsch unterdrücken, der Paragraph, der Majestätsbeleidigung unter Androhung schwerster Strafen verbietet, möge wieder in Kraft gesetzt und auf die Beleidigung verstorbener Majestäten ausgeweitet werden. „Miss Preussen 2010“ stand auf dem Plakat.
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