Die Regierungsparteien sind ja im Moment arg in Bedrängnis geraten. Da wollen wir unsere eben begonnenen religiösen Betrachtungen unterbrechen und diesen Parteien helfend unter die Arme greifen, indem wir unsere neue Serie Die großen Reden des Jahrhunderts mit herausragenden Leistungen der Opposition beginnen.
„Große Koalition – das ist Fliegender Holländer, ein Geisterschiff, ziellos auf dem Meer! Das ist das traurige Wintermärchen 2007, und sie verstärkt Politikverdrossenheit und zerstört Glaubwürdigkeit in die Handlungsfähigkeit von Politik!“[1] Sprach Claudia Roth.
Wo soll das enden? Und wo soll ich anfangen? Die Koalition ist Holländer? Müßte Frau Roth da nicht, genderbewußt, wie es gerade von ihr zu verlangen ist, Holländerin sagen? Zumal schon die Koalition weiblich ist? Na ja, hier wird sie ja zunächst einmal, bevor sie nach dem Komma im zweiten Satz wieder weiblich wird, in ein Neutrum verwandelt.
„Ist Fliegender Holländer, ein Geisterschiff“ bedeutet, daß der Fliegende Holländer ein Geisterschiff ist. Zumindest in der Oper ist er allerdings keines, sondern ein Kapitän, der auf einem Geisterschiff fährt. Doch vielleicht gibt es Inszenierungen, in denen es anders ist. Moderne Regisseure haben ja mitunter seltsame Einfälle, warum soll nicht einmal ein Kapitän ein Schiff sein. Wie man es aber anstellen soll, eine Würdigkeit in eine Fähigkeit zu zerstören, ja, was eine Würdigkeit in eine Fähigkeit überhaupt ist, das müßte Frau Roth uns erklären, wenn wir ihr folgen sollen.
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