In der taz vom 12. April 2010 schreibt der „Gründungspräsident der 2003 gegründeten privaten Zeppelin University in Friedrichshafen“ darüber, was mit den Universitäten geschehen sollte. Er empfiehlt, mit Paul Virilio, eine „Universität des vollständigen Desasters“ zu gründen.
Erst wunderte mich das. Genau die, dachte ich, haben wir ja schon. Aber es war irgendwie anders gemeint. Offenbar gibt es außer dem zu überwindenden Desaster ein dieses überwindendes.
Nun frage ich mich, zu welchem der beiden die Sprachkunst des Gründungspräsidenten gehört. Drei Blüten aus einem üppigen Strauß: „Aber trifft diese Selbstkasteiung der Universitäten den Kern ihrer Probleme – jenseits all ihrer zugetragenen Überanspruchungen und Überdehnungen in einer positiv vermaßten Wissensgesellschaft?“ „Diese Katastrophen zeigen die Durchgängigkeit und Brüchigkeit unserer Gesellschaft, die Kontinuität der diskontinuierlichen Evolution und damit die Notwendigkeit des mutigen Umgangs in der Demut vor Desastern.“ „Was brauchen wir für eine Bildung für Studierende und was für Forschung für die Gesellschaft, die verantwortlich, also nach- und vordenklich mit der Erkennung, Vermeidung und dem Management im Umgang der Konsequenzen von Krisen und Diskontinuitäten umgeht?“
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