Ich habe vorgeschlagen, anstatt der englischen Bezeichnung „Nordic Walking“ „Steckeleslauf“ zu verwenden, damit dieses „Walking“ – nicht das Wort, sondern die Tätigkeit – verschwinde. Denn niemand wird sie, einem von Axel Hacke entdeckten Gesetz zufolge, ausüben, wenn sie eine deutsche und zudem streng nach Provinz riechende Bezeichnung hat. Herr M. L. aus Salzburg schreibt nun in seinem Kommentar zu dem Artikelchen „Nordic Walking“, daß ihm bei „Steckeleslauf“ warm ums Herz werde.
Das führt auf eine ganz neue Spur. Natürlich, nicht jeden schreckt der Geruch des Provinziellen. Manchen – wenigen, solchen, denen z. B. die beiden letzten, wohl in der Oberpfalz und angrenzenden Landstrichen spielenden Bände von Henscheids Romantrilogie ein überirdisches Vergnügen bereiten, ein seltener, ein erlesener Menschenschlag – wird’s warm ums Herz werden, wenn sie ein Wort wie Steckeleslauf hören. Aber das wäre doch auch was: Unter den verständnislosen bis verachtenden Blicken des Pöbels, der nichts im Sinn hat als den nächsten Karibikurlaub, wo er sich irgendwelchen sinn- und hirnlosen Tätigkeiten hingibt aus dem einzigen Grund, daß diese einen englischen Namen haben, stellen vier Läufer ihre Stecken in die Wirtshausecke und trinken sich das Kilo wieder an, das sie eben beim Laufen verloren haben, und vielleicht noch eins mehr. So soll die Welt sein, so hat sie der Schöpfer gewollt!
1 Kommentar:
Darauf einen Sechsämtertropfen!
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