Zu den einlußreichsten
Sprachneuerern gehören bekanntlich die Fußballreporter bzw. -kommentatoren,
vielleicht die einzigen, die es mit den politischen Sprachkommissaren – den
Leuten, die sich Wörter ausdenken wie „Studierende“ oder „Migranten“ –
aufnehmen können. Vor kurzem noch, nach meiner Erinnerung bis ins vorige Jahr
hinein, sagten sie, die Fußballreporter, „Der ist Stürmer“, wenn einer Stürmer
war; jetzt sagen sie „Der ist als Stürmer unterwegs“. Und wenn der Torwart eine
Mütze aufhatte, sagten sie „Der Torwart hat eine Mütze auf“; jetzt sagen sie „Der
Torwart ist mit Mütze unterwegs“. Spielte einer in der Nationalmannschaft,
sagten sie „Er spielt in der Nationalmanschaft“, manchmal auch „Er ist Nationalspieler“.
Jetzt heißt es „Er ist in der Nationalmannschaft unterwegs“. In, nicht etwa mit. Das kommt zwar auch vor, aber selten; vielleicht, weil sie uns
in der Tat nicht mitteilen wollen, daß er mit der Nationalmanschaft herumfährt
oder herumfliegt, sondern eben, daß er in ihr spielt, vielleicht aber auch,
weil ein Satz mit „mit“ zu sehr an richtiges Deutsch erinnert.
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