Montag, 30. April 2012

Interkulturelle Sensibilität


„Seit 2003 laufen in NRW Fortbildungen zur Förderung der interkulturellen Kompetenz für Mitarbeitende kommunaler Verwaltung zusammen mit Vertreter/inn/en von Migrantenorganisationen“, heißt es in einer Rede auf dem „Integrationsfachgespräch“ der Fraktion der Grünen im Bayerischen Landtag [1]
Zu „Mitarbeitende“ siehe Studierende, zu „Migranten“ siehe Migranten.
Erfreulich ist die Einfühlungsfähigkeit der RednerInnen bzw. Redner/inn/en auf Kongressen der Grünen, was für hohe interkulturelle Kompetenz spricht. Sie schreiben nicht, den intrakulturellen Vorschriften politischer Korrektheit dumpf und blind folgend, Migrant/inn/enorganisationen, sondern Migrantenorganisationen. Sie nehmen also Rücksicht auf die Besonderheit mancher Kulturen, das Organisieren von Organisationen und die Zugehörigkeit zu solchen als eine Sache allein der Männer zu betrachten. Gelungen ist der Versuch jedoch nicht ganz. Wenn es nur Migrantenorganisationen gibt, wo sollen die dann Vertreterinnen hernehmen?



[1] 24.6.2009

1 Kommentar:

Michael Allers hat gesagt…

Hinzu kommt noch, dass diese neue Ausgeburt von Pest und Cholera, auch bekannt als P.C., schon in der Schreibweise inkonsequent ist.
"Vertreter/inn/en"? Lässt man die weibliche Ausprägung zwischen den Schrägstrichen weg, heißen die männlichen Repräsentanten im Dativ (und Akk.) neuerdings Vertreteren. Wenn schon, dann Vertreter/inne/n! Man könnte glatt zum Sprachnörgler werden ...