Dienstag, 7. Januar 2014

Abschuler


„Hier gilt es jetzt, sich auf konkrete Maßnahmen zu verständigen und auch darüber, welche geeigneten pädagogischen Maßnahmen zu treffen sind, um Klassenwiederholungen und Abschulungen zu vermeiden, ohne die Qualität der schulischen Leistung und den Wert der Abschlüsse zu beeinträchtigen“, sagte die Politikerin Sylvia Löhrmann – schon vor einiger Zeit, aber es soll nicht vergessen werden.[1]
Ich hätte gerade ihr diese Erfindung zugetraut. Doch sie kann sich ihrer nicht rühmen: 2530 Treffer ergab damals „Abschulung“ bei Google[2], in der Regel älter als die Rede der Schulministerin. In den meisten Fällen, doch nicht immer handelte es sich um einen medizinischen Fachausdruck, und dagegen habe ich wenig oder gar nichts. Die Ministerin, oder ihr Fachreferent für Pädagogikfragen, meinte mit „Abschulung“ jedoch, daß jemand z. B. vom Gymnasium fliegt und in die Realschule muß. Man faßt es nicht.
Aber, protestiert da einer, was Sie den Medizinern gönnen, nämlich Fachausdrücke zu von sich zu geben, die die richtige Sprache nicht verträgt, wollen Sie doch nicht etwa den Pädagogen verbieten? Doch, genau das. Wenn die etwas sagen, könnten ja Kinder mithören.



[1] http://www.schulministerium.nrw.de/BP/Presse/Konferenzen15LP/Bildungskonferenz/23_9_2010_Bildungskonferenz.pdf
[2] 14.10.2010

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