Mittwoch, 9. Mai 2012

taz in Hochform


Die taz ist in in den letzten Tagen zur Hochform aufgelaufen. Heute hat sie, anläßlich der Wahl in Schleswig-Holstein, die deutsche Sprache um ein Wort bereichert, das Witz, Scharf- und Tiefsinn mit einem Geschick vereinigt, das den Journalisten, wenn sie so weitermachen, bestimmt eines Tages einen hochrenommierten Award einbringen wird: „Sozialdänokraten“.

Gestern[1] wurden die LeserInnen nicht nur über den Unterschied zwischen skandalösem und gewöhnlichem Handel mit jungen Mädchen belehrt, sondern es war auch dies zu lesen:

„Der SPD fehlen die scharfkantige Attacke und eine glaubhafte Erzählung, was sie anders machen will.“

Wikipedia meint:

Man versteht darunter“, nämlich unter „Erzählung“, „die Wiedergabe eines Geschehens (einer ‚Geschichte’) in mündlicher oder schriftlicher Form sowie den Akt des Erzählens selbst, die Narrativität.“

So ähnlich habe ich mir das auch immer gedacht, nur daß mir nicht einleuchten will, daß man den Akt des Erzählens Narrativität nennen kann. Aber das ist halt Wikipedia, irgendwann, und sei es erst in Jahrzehnten, wird die Schwarmintelligenz den Schwachsinn, der heute die meisten Artikel ziert, schon beseitigt haben. Was nun die taz angeht, so fragt man sich, wo sie die Dreistigkeit hernimmt, von der SPD zu verlangen, sie möge wiedergeben, wie etwas geschehen ist, das gar nicht geschehen ist, sondern von dem sie, die SPD, nur will, daß es geschieht.



[1] 8.5.12

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