„Kruzifixe zeigen, wer der ‚Herr im Haus’ ist. Und gemeint ist
damit nicht der Herr Jesu, sondern daß die eingeborene christliche in einer
immer pluralistischeren Gesellschaft die ‚Leitkultur’ verkörpert.“ Das schreibt
der bekannte Journalist Christian Rath in der taz[1].
Wie kommt das? Ich sehe zwei Möglichkeiten: Entweder die
Lateinkenntnisse sind bei unserer Meinungselite so sehr zusammengeschrumpelt,
daß man, anders als früher jeder Bauer, nicht einmal mehr weiß: Es geht Jesus,
Jesu, Jesu, Jesum, Jesu, Jesu. Oder die Vertrautheit mit den Kernstücken der
Leitkultur ist derart geschwunden, daß man sich nur noch erinnert: Der Name des
Gründers der christlichen Religion ist irgendwas mit Jes am Anfang. Und dann
kommt man halt, weil es Jessy wohl doch nicht ist, auf Jesu.
1 Kommentar:
Der Lapsus passiert meinem elfjährigen Sohn, der seit kurzem Religion in der Schule hat, auch. Nach Befragen meinte er, der Moses heiße in der Schule Mose, der Jonas heiße Jona und dann müsse ja der Jesus wohl auch Jesu heißen.
Vielleicht denkt der TAZ-Journalist ähnlich?
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