Samstag, 24. September 2011

Grundprobleme des Katholizismus 4: Opus-Dei-Worte


„Mit den Worten von Opus Dei-Gründer Josemaria Escriva rief Benedikt XVI. die Studierenden zu einer ‚Weite der Horizonte‘ und einer Vertiefung der wahren katholischen Lehre auf. Zu dem Treffen sind nach Angaben der Organisation 4.000 Studierende von 25 italienischen und 175 internationalen Universitäten in die italienische Hauptstadt gereist.“[1]
Daß die von 175 internationalen Universitäten – also vermutlich von Universitäten, die nicht einem Staat oder Privatpersonen gehören, sondern vielleicht der UNO oder der EU – gekommen sind, glaub’ ich selbst der definitionsgemäß glaubwürdigen Stimme des Papstes und der Weltkirche nicht. Selbst diese Stimme hat wohl international mit ausländisch oder „aus aller Welt“ durcheinandergebracht. Ob es gut ist, die Studierenden“ – gemeint werden Studenten sein, vielleicht sogar „StudentInnen“ – zu einer Vertiefung der wahren katholischen Lehre aufzurufen, hängt davon ab, wie das gemeint ist: der wahren katholischen, im Unterschied zu den falschen katholischen Lehren, von denen man bisher allein gehört hat, oder der wahren katholischen, der im eigentlichen Sinne katholischen, also der, die der Herr Ratzinger für richtig hält. Aber wie auch immer: Vertiefen kann man diese Lehre schon, sprachlich-logisch ist das möglich. Was aber meint er, wenn er zu einer Weite aufruft? Kann man zu einer Weite oder Enge, einer Höhe oder Tiefe aufrufen? Meint Professor Ratzinger, daß die Studenten ihren Horizont – nein, nicht nur den einen, sondern ihre Horizonte erweitern sollen? Ruft er dazu auf? Das fände meine Zustimmung. Aber dann hätte er das doch sagen können.


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