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Dienstag, 31. Januar 2012

Grüne Sprachkompetenz

Der Landtag fordert deshalb die Staatsregierung auf, ein umfassendes Konzept zur Entwicklung und Förderung der Sprachkompetenz von Migrantinnen und Migranten unter Berücksichtigung der neuesten Erkenntnisse der Spracherwerbs- und Integrationsforschung zu erarbeiten und nach einer entsprechenden Evaluierungsphase flächendeckend in Bayern zu implementieren.“ Das wünscht sich die Fraktion der Grünen.[1]
Ob die Entwicklung und Förderung der Sprachkompetenz der Wanderinnen und Wanderer nicht am Ende dazu führt, daß diese die Grünen nicht mehr wählen mögen? Denn dann würden sie ja merken, daß jemand, der in der deutschen Sprache einigermaßen zuhause ist, zu solchen Sätzen nicht in der Lage ist und auch nicht zu solchen:
Halten Sie die im KiBiz vorgegebenen Gütesiegelkriterien, bzw. das Gütesiegel für offen genug, neue Impulse z.B. für generationenübergreifende Projekte oder im Hinblick auf spezifische Bedarfe im Sozialraum zu ermöglichen?“[2]
Oder zu solchen:
„In NRW besteht zur Anpassung an den veränderten Raumbedarf ein dringender Bedarf für ein Ausbauprogramm, da noch viele alte Einrichtungen nicht über das heute erforderlich differenzierte Raumangebot verfügen, viele Einrichtungen nicht die Rahmenbedingungen für die Förderung von Kindern unter 3 Jahren geschaffen haben, zumal auch die Mittel des Sonderprogramms Frühe Förderung weder im Jahr 2006 ausreichten noch im Jahr 2007 überhaupt zur Verfügung gestellt wurden.“[3]
Oder zu solchen:
„Wir Grünen in NRW treten für das gegenwärtig bestehende Mehrsäulenprinzip in der deutschen Fernsehlandschaft weiterhin ein.“ [4]
oder gar zu dem da:
„Zukunft geht anders“.[5]

Mittwoch, 11. Januar 2012

Handlungsbedarf

„Vertritt die Landesregierung die Auffassung, dass ein Schulversuch aufgrund einer mündlichen Anordnung durchgeführt werden kann, wenn Schulleiter dazu einen Handlungsbedarf anmelden?“ So lautet eine Anfrage der Abgeordneten Claudia Willger-Lambert (B90/Grüne) im Landtag des Saarlandes.[1]
In der guten alten Zeit, als Minderwertigkeitsgefühle unter Politikern noch nicht ganz so verbreitet waren, hätte man wohl etwas weniger gedrechselt formuliert: wenn Schulleiter sagen, er sei nötig.

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Gefahrenpotential im Verzuge

„Gefahrenpotential durch die Produktion von Nanotubes“ ist eine Anfrage der Grünen im Düsseldorfer Landtag überschrieben.[1]
So reden sie alle. Wer nur vor einer Gefahr warnt, dem könnte man vorwerfen, daß er sie nicht ernst nimmt. Darum muß es wenigstens ein Gefahrenpotential sein. Mir kommt das inzwischen etwas abgenutzt vor, man muß es abermals steigern. Ich würde zu „totales Gefahrenpotential“, „absolutes Gefahrenpotential“ oder, damit man gleich sieht, daß der Warner nicht im defätistischen Geist warnt, sondern im rechten positiven die Bewältigung gleich mit denkt, „Gefahrenpotentialherausforderung“ raten.

Mittwoch, 6. April 2011

Die Inhalte der FDP und der Grünen

„Ich nehme schon nach zehn Monaten als Fraktionsvorsitzender wahr, dass uns die Menschen deutlich mehr zuhören und wir dadurch unsere Inhalte deutlich besser transportieren“, sagte der Berliner FDP-Politiker Christoph Meyer.[1]
Wie man deutlich besser transportiert, weiß ich nicht, und wieso das so sein soll, weil „die Menschen“ (darunter tun sie’s nicht, die Politiker) deutlich mehr zuhören, weiß ich auch nicht. Ich weiß nicht einmal, was ich mir unter „deutlich mehr zuhören“ vorstellen soll. Zwar ahne ich etwas, doch nur undeutlich, während ich durchaus eine deutliche Vorstellung davon habe, was  „deutlich hören“ heißt. Vor allem aber frage ich mich, was „unsere Inhalte“ bedeuten soll. Was ist drin in der FDP? Die Summe dessen, was in den einzelnen Mitgliedern drin ist? Was diese am Tag vorher in sich aufgenommen haben?
Die Grünen werden da schon deutlicher: „Unsere Inhalte Klima, Bildung, soziale Gerechtigkeit und kommunale Finanzen bleiben unser Maßstab.“ (Sylvia Löhrmann nach faz.net[2].) Trotzdem bleiben Rätsel. Wie kann das Klima Inhalt der Grünen sein? Paßt es denn in die hinein? Bildung schon eher, die kann man einem ja, jedenfalls nach Meinung mancher, geradezu eintrichtern. Den Sinn der Behauptung, daß Bildung der Maßstab der Partei bleiben soll, glaube ich zu verstehen, auch wenn der Ausdruck etwas arg schief geraten ist. Bei der sozialen Gerechtigkeit geht es mir ebenso, bei den kommunalen Finanzen wird’s schon schwieriger und beim Klima will sich das Dunkel gar nicht lichten.
Und wenn wir das ernst meinen, dass unsere Inhalte entscheiden, dann müssen wir erst nach der Wahl entscheiden, wer die meisten unserer Inhalte gemeinsam mit uns umsetzen wird.“ (Ebenfalls Sylvia Löhrmann.)[3]
Die Inhalte entscheiden also. Wird man das Klima nun einen Entscheidungsträger nennen müssen? Die Grünen entscheiden auch, und zwar angeblich, „wer die meisten unserer Inhalte gemeinsam mit uns umsetzen wird“. Da überschätzen sie ihre Entscheidungsmacht. Ob sie überhaupt etwas mit den Grünen umsetzen wollen, müssen die anderen Parteien entscheiden. Diese könnten es sich einerseits ein wenig einfacher machen: Es reicht, wenn sie die Inhalte mit den Grünen umsetzen; sie müssen das nicht gleich, wie Frau Löhrmann will, gemeinsam mit ihnen tun, denn das wäre auch nichts anderes. Andererseits ist die Sache schwieriger als Frau Löhrmann sie sich gedacht hat. Ein Klima umzusetzen[4] ist jedenfalls beim heutigen Stand der Technik gar nicht möglich. In fernerer Zukunft aber wird man es vielleicht hinbekommen, daß man z. B. ein mediterranes Klima nach Skandinavien umsetzt.
Im Übrigen: Inhalt ist ein Singularetantum. Wenn eine Einkaufstasche Gurken, Tomaten und Eier enthält (für die Jüngeren: beinhaltet), dann sind das nicht die Inhalte der Tasche. Es ist ihr Inhalt.


Dienstag, 29. März 2011

Die großen Reden des Jahrhunderts 3

Der CSU-Politiker Edmund Stoiber ist einem größeren Publikum vor allem durch die sogenannte Flughafen-Rede bekannt geworden. Auch wenn sie jeder kennt und sie auch auf diesen Seiten schon gewürdigt wurde: Man liest sie doch immer wieder gern und in dieser Serie hat sie natürlich ihren Ehrenplatz: „Wenn Sie vom Hauptbahnhof in München mit zehn Minuten, ohne daß Sie am Hauptbahnhof noch einchecken müssen, dann starten Sie im Grunde genommen am Flughafen, am Hauptbahnhof in München starten Sie ihren Flug.“
Die Grünen müssen sich aber nicht verstecken. Da wächst offenbar eine Großmeisterin heran:
„Liebe Freundinnen und Freunde,
heute und morgen sind Grüne Herzkammertage:
   Weil unsere Inhalte unsere Stärke sind!
   Weil wir die Programmpartei sind!“[1]
Ganz anders, gewiß. Aber nicht weniger großartig.