Freitag, 23. März 2012

Der Beamte als Leitbild


Seit die jungdynamischen Manager und die modernen Performer oder wie diese Wiedergänger der Kommis und Ladenschwengel alle heißen mögen sich derart breitgemacht haben, daß man vor ihnen und vor allem vor ihrem unsäglichen Geschwätz nirgends mehr Ruhe hat, wünsche ich mir den Typ des preußischen Beamten zurück. Ich sehne mich danach, daß der Ansager im Zug schnarrt: „Speisewagen ab sofort geöffnet!“, und nicht säuselt: „... Bordrestaurant wo Sie unser freundliches Team sehr herzlich begrüßt und wie wär's mit einem leckeren ...“. 
Aber nun entdecke ich in der Süddeutschen ein Rätsel unter der Überschrift „Amtsdeutsch“. Da muß man raten, was Blockbeschulung, Lautraum, Luftverlastung, Bedarfsgesteuerte Fußgängerfurt, Raumübergreifendes Großgrün, Nicht lebende Einfriedung, Personenvereinzelungsanlage, Lebensberechtigungsbescheinigung und Beelterung bedeuten. Und sofort ist der über die Jahrhunderte gewachsene Haß auf die Beamten wieder da.

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