Es kommt zwar vor, daß mit „befrieden“ eine friedliche
Tätigkeit gemeint ist, z. B. hier:
„Zwei
Mediatoren sollen Grüne befrieden“.[1]
Aber das ist selten. Gemeint ist im allgemeinen: Dreinschlagen,
bis Friede herrscht; z. B. ist es hier so gemeint, auch wenn die Tagesschau ein wenig rumdruckst:
„Von
der Schwierigkeit, die Taliban zu befrieden“.[2]
Es ist vielleicht das älteste Neusprech-Wort überhaupt.
Seine lateinische Entsprechung benutzten schon die Römer genau in der heutigen
Hauptbedeutung. Auch in der Nazizeit ist man dabei geblieben. Wikipedia irrt darum, wenn es schreibt:
„Während des zweiten
Weltkriegs, im besetzten Polen wurde das Wort in einer anderen Bedeutung
verwendet. Man sprach von Pazifikation eines Dorfes um seine Zerstörung und
Ermordung oder Vertreibung seiner Bewohner auszudrücken.“[3]
Das Wort wurde auch von
den Nationalsozialisten so wie im alten Rom und so wie heute verwendet. Nach
der Pazifikation herrschte Friede im Dorf.
[2] http://www.tagesschau.de/ausland/dschirga108.html
(18.6.2011)
[3] Stichwort
Pazifikation, 3.2.12 (Komma- und sonstige Fehler im Original).
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