„Den Sex“ haben wir nun
schon seit etwa einem halben Jahrhundert, aber irgendwie bekomme ich das Gefühl
nicht weg, daß er und die deutsche Sprache nicht zusammengehören. Vor allem „Sex haben“ scheint mir sehr zu knirschen, und außerdem ist's
überflüssig, wo wir doch im Deutschen so schöne Wörter für die gemeinte
Sache haben. – Daß „der Sex“ und der Raum zusammengehören, ist nicht nur bei
Bonvicini so. Selbst wenn ersterer sich ganz in der Phantasie abspielt, wird das,
was man sich da vorstellt, doch kein unräumliches Geschehen sein. Aber daß „der
Sex“ und der Raum bei der Bildhauerin Gegensätze sind, noch dazu solche, die zusammengehören, glaub’ ich der taz nicht. Außerhalb der
Journalistenkreise weiß man, daß das so wenig denkmöglich ist wie ein Gegensatz
zwischen Raum und Kartoffelsalat. Ein Satz, in dem derartiges steht, ist nie
ein Gedanke gewesen. Aber das paßt ja: „Keinen Gedanken haben und ihn ausdrücken
können – das macht den Journalisten“ (Karl Kraus).
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