„Seitdem die Kirchen von Mißbrauchsfällen
erschüttert werden, wird das Thema
auch im Sport immer offensichtlicher“,
schreiben die für die Unter- und Zwischenüberschriften in der taz zuständigen PraktikantInnen. Im
Artikel[1]
steht aber: „Seitdem die katholische
Kirche von Mißbrauchfällen bei
Jugendlichen erschüttert wurde, sind sexuelle Belästigungen von Minderjährigen
auch im Sport immer mehr zum Thema geworden.“
Man sollte auf die
PraktikantInnen ..., halt, das ist ja nicht mehr zeitgemäß, und der Sprachpapst
A. Stefanowitsch könnte es
rügen, während „die Praktizierenden“ sicher seinen Beifall findet, „die Studierenden“ mag er
ja auch; also, ich fang’ noch mal ein: Man sollte auf die Praktizierenden
besser aufpassen, die setzen in ihrem jugendlichen Ungestüm ohne hinzuschauen
riskante Behauptungen in die Welt. Sonst hat die taz mir nichts dir nichts eine Klage am Hals, in diesem Fall von
den evangelischen oder den orthodoxen Kirchen. Aber das ist Sache dieser
Zeitung. Unsere ist die Behauptung, daß ein Thema offensichtlich werden kann.
Ich glaube nicht, daß das möglich ist. Eine Lüge kann offensichtlich sein. Eine
Behauptung kann offensichtlich wahr oder falsch sein. Ein Thema kann zwar
langweilig sein oder spannend, aber offensichtlich zu sein, gar zu werden, das
ist ihm nicht gegeben.
Der Artikel hat es auch
sonst in sich. Sein Autor tut sich vor allem mit den Bedeutungen der für „das
Thema“ einschlägigen Begriffe nicht leicht. Da ist ein Schwimmtrainer „wegen
sexuellen Mißbrauchs“ (also nicht wegen des Verdachts) „ins Visier der Justiz
geraten“. Er „soll“ (also doch nur: Verdacht) ein Mädchen zwar nicht „direkt betreut“,
sich aber immerhin zwei mal an ihm „vergangen“ haben, was, wie man etwas weiter
unten erfährt, eine „sexuelle Belästigung“ ist und vor allem daher kommt, daß
beim Schwimmen, besonders seit der Weltverband die Ganzkörperanzüge verboten
hat, die „Körperlichkeit“ besonders „ausgeprägt“ ist. Letzteres hab’ ich mir
schon immer gedacht; Laufen ist dagegen eher eine Sache des Geistes, wenn nicht
gar der Geistigkeit, Fußballspielen sowieso. Deshalb gibt es ja auch
Fußballweise, Schwimmweise aber nicht. Wie auch immer: Jedenfalls scheint die taz der Meinung zu sein, daß der
Tatbestand der Belästigung dann erfüllt ist, wenn ein Trainer ein Mädchen
mißbraucht, mit anderen Worten: sich an ihm vergeht, und das heißt: es betreut.
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