„Ziel der
neuen Schulart muss die Sicherung der Ausbildungsfähigkeit ihrer Schülerinnen
und Schüler auch für anspruchsvollere Berufsfelder und einen guten Berufseinstieg
sein: ‚Deutsch und Mathematik als grundlegende Kulturtechniken, Englisch und
die Einübung sogenannter Soft Skills sollten in dem neuen Schultyp einen
besonders hohen Stellenwert besitzen.‘“ So die Arbeitsgemeinschaft Bayerischer
Lehrerverbände.[1]
Deutschlehrer
waren beim Verfassen dieser Erklärung sicher nicht beteiligt, wie man an dem
verkorksten ersten Satz sieht. Mir geht es aber um etwas anderes: Wenn die
bayerischen Lehrerinnen und Lehrer den Schülerinnen und Schülern gutes Benehmen
beibrächten, könnten sie auf die Einübung sogenannter Soft Skills vielleicht verzichten.
Sie mögen sie ja doch nicht, wie das „sogenannter“ beweist. Auch daß sie ihren
Verein noch nicht in Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Lehrerinnen- und Lehrerverbände
umbenannt haben, zeigt eine gewisse Resistenz gegen modische Neuerungen und
läßt hoffen. Überhaupt glaube ich, daß „Soft Skills“ in 99 % der Fälle sowieso
nichts anderes bedeutet als Manieren. Auch wenn jetzt gleich einer kommen wird
und den Zeigefinger hebt: Es bedeutet Sozialkompetenz und wie man eine Powerpoint-Folie
macht gehört auch dazu und also ist das Wort unverzichtbar: Wir brauchen es
nicht, außer, wie es fast immer bei Wörtern dieser Sorte ist, um die Qualen zu
lindern, die uns unsere Minderwertigkeitsgefühle bereiten.
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