„’Gott’ kommt wieder im
Parteiprogramm der US-Demokraten vor“, jubelt Die Kirche.[1]
„Die Regierung müsse Menschen helfen, ihre ‚Gott gegebenen Talente zu verwirklichen’,
heißt es darin.“
Mein Glaube an Die Kirche war tief, ja zutiefst
erschüttert. Im Englischen ist ein Satz, der sich so ins Deutsche übersetzen
läßt, einfach nicht möglich, dachte ich. In keiner Sprache der Welt ist er
möglich. Doch dann merkte ich, daß ich nur falsch gelesen hatte. Sprachlich ist
alles in Ordnung. Um so gewaltiger schienen mir die politischen und
theologischen Probleme, die sich da auftürmen: Die Menschen haben ihre Talente
Gott gegeben, steht da. Sie haben sie also nicht mehr, sondern Gott hat sie
jetzt. Dennoch soll nicht etwa Gott sie verwirklichen, sondern sie, die
Menschen, sollen das tun. Wie sollen sie das bloß machen? Es ist doch ganz
unmöglich, ein Talent zu verwirklichen, das man gar nicht hat, denkt der naive
Europäer. Doch gottseidank gibt es ja die Regierung, die ihnen hilft, und daß
die amerikanische Regierung auch das ganz Unmögliche möglich macht, glaubt man gerne.
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