„Wer Latein oder Griechisch hatte, ist oft auch an der ETH gut.
Deshalb muss die nächste Maturareform die Kompetenz einer exakten Sprache
stärker gewichten.“ (Ralph Eichler, Rektor der Eidgenössischen Technischen
Hochschule Zürich, der wohl renommiertesten Technischen Hochschule Europas).[1]
Ein grelles Licht auf die politische Kompetenz heutiger
Universitätsrektoren wirft das „Deshalb“. Man sollte auch die Kindergärten der
Schweiz einer Reform unterziehen unter dem Leitgedanken, wie die Kleinen für
die ETH brauchbar gemacht werden könnten. Bemerkenswert ist aber vor allem das
Schicksal, das dem Wort Kompetenz offensichtlich bevorsteht. Wie alle anderen
besonders penetranten Modewörter, z. B. Nachhaltigkeit, beginnt es nach einiger
Zeit, Purzelbäume zu schlagen. Kompetenz war bisher eine Eigenschaft derer, von
denen man früher sagte, sie seien für etwas zuständig oder sie können etwas, z. B. sprechen; jetzt haben sie Sprachkompetenz.
Nun scheint die Sprache selber kompetent zu werden, in Zürich hat’s schon
angefangen. Hoffentlich schließt das ihre Fähigkeit ein, derartige Attacken
abzuwehren.
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