Dienstag, 25. Oktober 2011

Widerspruch im Diversity Management


Unter „Frequently Asked Questions (FAQ) 1. Allgemeine Fragen“ findet man auf einer Seite namens „Gender Studies in Ingenieurwissenschaften“ der „Eliteuniversität“ TU München:
„Was heißt denn ‚Diversity’? Diversity bedeutet Vielfalt. Gemeint ist die Vielfalt in der Gesellschaft, die geprägt ist von z.B. unterschiedlichen Herkunftskulturen, Generationen und unterschiedlichem Geschlecht. Der betriebliche Ansatz des Diversity Management zielt darauf ab, dass diese Menschen vorurteilsfrei zusammen arbeiten und die Vielfalt produktiv in die Arbeit mit einfließt.“[1]
Da bemerkt man einen kleinen Widerspruch: Die Vielfalt der Herkunftskulturen soll produktiv in die Arbeit „mit“ einfließen. Man gibt sich aber große Mühe, „Vielfalt“ durch „Diversity“ zu ersetzen, also die Herkunftskultur, in der man „Vielfalt“ sagt (oder, so bisher im deutschen Wissenschaftsbetrieb, "Diversität"), allen anderen anzugleichen, denn in allen anderen, so glauben diese Leute ja, sagt man „diversity“. Wenn’s aber überall gleich ist, dann ist's aus mit dem erhofften diversitybedingten Produktivitätszuwachs.

1 Kommentar:

Stephanus hat gesagt…

Dann muss man das "Gender Mainstreaming-Konzept" in die
sprachkritischen Lese- und Erfassungsbemühungen und kognitiven Diversitäten à la longue oder à la mode oder à la linguam tenere hegen und/oder pflegen:

"Gender Mainstreaming bedeutet, die Frage der Geschlechtergerechtigkeit in alle Entscheidungsprozesse mit einzubringen. Dabei geht es auch darum, die aktuell bestehenden, unterschiedlichen Lebenssituationen von Frauen und Männern von vornherein und regelmäßig mit zu berücksichtigen."
Quick und Kash (quasi-fontanesch): http://www.gender.edu.tum.de/faq.html