Sonntag, 24. April 2011

Synchronfilm-Haß

„Ich hasse es wenn meine fast 2 monate alte Tochter schreit.“[1]
Nicht ausgeschlossen, aber unwahrscheinlich. Die geplagte Mutter wird wohl meinen: Ich mag es nicht, es geht mir auf die Nerven oder etwa Ähnliches. Sie weiß halt nicht, daß to hate keineswegs nur hassen bedeutet, sondern in den meisten Fällen nicht mögen, nicht leiden können. Die Synchronisierer amerikanischer B-Filme – von denen hat sie es – wissen es auch nicht, und darum wimmelt es in diesen Machwerken nur so von Leuten, die Erdbeerkuchen, ausgedehnte Spaziergänge oder Klaviermusik hassen. Das ist aber völlig unmöglich. Haß ist das, was Eheleute füreinander empfinden, bevor eins das andere erschlägt. Gäbe es so viele Hasser von Klaviermusik wie in den synchronisierten Filmen in der Wirklichkeit, gäbe es vermutlich keine Klaviere mehr oder keine Pianisten.

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