„Non-Flatrate-Forscher“ steht in einem Leser-Kommentar
zu einem Telepolis-Artikel.[1]
Gemeint scheinen mir Forscher, die keine Dauerstellen haben.
Das hat Zukunft. Kommissarin Odenthal
ist eine Flatrate-Detektivin, Sherlock Holmes dagegen ein Non-Flatrate-Detektiv.
Der Gärtner vom Amt, der die Straßenbäume beschneidet, ist ein
Flatrate-Gärtner, der von der Firma, die einem den privaten Rasen mäht, ein
Non-Flatrate-Gärtner. Was uns das spart! All die Wörter, die nun überflüssig
werden! Vor der Disko steht ein Non-Flatrate-Türsteher, der Polizeibeamte vor
dem Ministerium ist ein Flatrate-Türsteher. Beamte sollen ja ohnehin nicht mehr
zeitgemäß sein, sagen die Neoliberalen. Aber irgendwie kommt es mir doch
komisch vor. Einen Pauschalpreis (das ist, für die nicht ganz so jungen unter
Ihnen, mit Flatrate gemeint, glaub’ ich zumindest) zahlt man und kann sich dann
bedienen, so oft man will. Wer zahlt denn den im Falle der Forscher und der
Detektive? Der Staat? Und dann kann er oder man sich beim Forscher oder
Detektiv bedienen, so oft er/man mag? Das ist von der Wirklichkeit eines
Beamtendaseins doch ziemlich weit entfernt, und vom Prinzip erst recht. Denn
das lautet, daß der Beamte gar nicht für seine Arbeit bezahlt wird, sondern
damit er standesgemäß leben kann, und daß er nicht etwa deshalb arbeitet, weil
er dafür Geld bekommt, sondern weil er einen Diensteid geleistet hat.
Vielleicht sollten wir mit der neuen Sprachregelung nicht ganz so hastig sein.
Mag sein, daß wir die alten Differenzierungsmöglichkeiten doch noch einmal
brauchen könnten.
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