Kann mir einer erklären, warum das, was mit „sozialverträglich“
gemeint ist, „sozialverträglich“ heißt? Wer oder was verträgt sich da mit wem
oder was?
Deutsche Sprak schwere Sprak
Hier finden Sie in loser, wenn's gut geht rascher Folge Kommentare zu Vorboten der allgemeinen zerebralen Zerbröselung und des ihr auf dem Fuße folgenden Weltuntergangs sowie zum Thema „Deutschland schafft sich ab“.
Donnerstag, 26. Mai 2016
Montag, 23. Mai 2016
Geschmacksnerven
„Bitter
verloren“ hat jemand eine Wahl, steht in der taz[1].
Süß, sauer und salzig wären auch noch möglich.
Donnerstag, 28. April 2016
Genauigkeitsfanatiker
„An einigen Orten Hamburgs kann man inzwischen
Tag und Nacht Drogen kaufen. Innenbehörde und Polizei wollen stärker dagegen
vorgehen. Wie genau wollen sie das schaffen?“
Das fragt Zeit-Online heute; wen, bleibt unklar.
Falls ich der Gefragte sein sollte: Vielleicht könnte man es in einem ersten Schritt hinbekommen, daß es nur
noch zwischen 11.20 Uhr und 12.20 Drogen gibt, und in einem zweiten Schritt nur
noch ganz genau zwischen 11.27 und 11.29.
Sonntag, 24. April 2016
„Regional – meist kommentiert“
Ich
verstehe das so: Artikel über Regionales werden meist kommentiert. Wird dagegen
aus entfernten Gegenden berichtet oder über diese, werden die Artikel meist
nicht kommentiert, sondern beispielsweise gelesen; den Artikeln über Regionales passiert das kaum. Die Autoren wollten vielleicht etwas anderes sagen, aber das ist
ihnen mißlungen. Sie hätten dann „meistkommentiert“ schreiben müssen, aber sie
glauben, das sei neuerdings verboten.
Montag, 11. April 2016
Forscherdrang
„Die
Suche nach Spuren von Intelligenz ist ein Forscherdrang, den Menschen in allen
möglichen Alltagssituationen ausgesetzt sind, mit mehr oder weniger befriedigenden
Ergebnissen.“ (Telepolis, 27.5.11)
Das
„den“ ist sicher ein Flüchtigkeitsfehler, da wollen wir nicht so sein. Aber daß
eine Suche ein Drang sein soll, will mir gar nicht in den Kopf. Ich dachte
immer: Einen Drang zu suchen kann man zwar verspüren, aber das ändert nichts
daran, daß eine Suche und ein Drang ihrem Wesen nach doch höchst verschiedene
Dinge sind. – Na ja, auch das könnte man hinnehmen, wenn nicht Murks dieser Art
so typisch wäre für den engagierten Journalismus. Wenn man mal vom Sprachlichen
absieht und sich gleich an das vermutlich Gemeinte hält: Den Drang, Spuren von
Intelligenz zu entdecken, verspüre ich hauptsächlich beim Lesen von Zeitungen
und ganz besonders von Internetzeitungen, also in der Tat in
Alltagssituationen, und die Ergebnisse sind eher weniger befriedigend.
Sonntag, 10. April 2016
Kollateralschaden der Steuerhinterziehung
Über „panama papers“ mag man sich ärgern; denn ein
Zeitungsschreiber sollte doch in der Lage sein, das ins Deutsche zu übersetzen.
Aber ein Satz, in dem „Panama Papiere“ steht statt „Panamapapiere“ – solche Sätze
stehen heute in der FAZ –, ist meist keiner, sondern eine sinnlose Aneinanderreihung von
Wörtern. Was heißt „Die Panama Papiere“? Gibt es eine Klasse von Gegenständen weiblichen Geschlechts, die "Panama" heißt, so daß ein einzelnes Mitglied dieser Klasse dann auf den weiblichen Namen "Papiere" hören kann – so wie ein Mitglied der Klasse der Weihnachtsgänse den Namen "Auguste" führen kann? Klingt etwas weit hergeholt. Aber was
soll „Die Panama Papiere“ sonst bedeuten?
Donnerstag, 7. April 2016
political correctness
Im Baskenland gibt oder gab es eine Organisation namens ETA, deren
Haupttätigkeit oder wie man heute sagt: Kerngeschäft das Bombenlegen ist, zumindest
war, und die nicht der spanischen Regierung untersteht oder unterstand. Allen Regeln der
heutigen Sozialwissenschaften, der political
correctness und des modischen Jargons zufolge müßte man sie eigentlich eine
NGO, eine Non Governmental Organisation
nennen. Aus bisher unerforschten Gründen tut das aber keiner.
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